Was 'ne Marke
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Beschreibung

Hier werden ein paar besonders schöne, interessante oder beachtenswerte Briefmarkenvorgestellt.

Optionale Daten des Gruppengründers

E-Mail:
Ulrich.Gerber@WMFrreak.de
PLZ / Ort
85354 Freising

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Dorianus
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Die heute vorgestellte Marke stammt aus dem afrikanischen Zaire (vormals Belgisch Kongo, später Demokratische Republik Kongo) und wurde anlässlich der Seligsprechung von Schwester Anuarite Nengapeta im Jahre 1986 herausgegeben.
Maria-Klementina Anuarita Nengapeta wurde am 29. Dezember 1939 in Wamba (Belgisch Kongo) geboren und am 1. Dezember 1964 in Isiro ermordet. Sie war eine Schwester der Heiligen Familie, einer Ordengemeinschaft diözesaren Rechts in Belgisch Kongo (heute Demokratische Republik Kongo) und die erste afrikanische Ordensschwester, die vom Papst selig gesprochen wurde.
Sie wurde 1943 gleichzeitig mit ihrer Mutter und ihren zwei älteren Schwestern getauft; auf den Namen Alphonsine. Bei den Schwestern zur Heiligen Familie (Jamaa Takatifu) wurde sie in Kinshasa bis zum 5. August 1959 zur Lehrerin ausgebildet. Mit nur 25 Jahren wurde sie beim Simba-Aufstand unter Pierre Mulele im Bürgerkrieg 1964 von dem Soldaten Colonel Pierre Colombe, nach einem Vergewaltigungsversuch, dem sie sich widersetzte, getötet. Mit ihr starben mehr als 250 Missionare und Ordensschwestern durch kommunistische Rebellen. Am 15. August 1985 sprach Johannes Paul II. sie selig.

Dorianus
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Als Deutschland in Marokko war

Eine Briefmarke aus dem Deutschen Kaiserreich, mit dem Aufdruck "Marokko" und in der spanischen Währung Peseta - wie kann das sein?
Nun, das sind die Wirren der internationalen Politik und der nationalen Machtinteressen, wie sie auch heute noch bestehen.
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war Marokko auf Grund seiner strategisch günstigen Lage am Eingang zum Mittelmeer und mit Küste zum Atlantik ein Zankapfel zwischen den europäischen Großmächten und sogar den Vereinigten Staaten.
Besonders Frankreich mit seinen Interessen im benachbarten Algerien und Spanien durch seine regionale Nähe rührten an dem Süppchen mit. Aber auch das Deutsche Kaiserreich mit Bismarcks Orientierung in Richtung überseeischer Gebiete und natürlich auch England, dass ja grundsätzlich weltpolitisch überall seine Finger im Spiel hatte - alle wollten ihre Interessen gewahrt sehen. Der Sultan und die örtlichen Sherifs spielten dabei lediglich eine Nebenrolle.
Deutsche Postagenturen und Postämter - die überwiegend von Botschaftsangehörigen, Militärs und Geschäftsleuten genutzt wurden - bestanden u.a. in Tanger, Fes, Rabat, Marrakesch und Casablanca.
Da die Briefmarke, ähnlich der Flagge und der Währung eines Landes, hoheitliche Aussage hat, wurden in diesen deutschen Poststationen extra angefertigte Briefmarken verwendet.
Und so gibt es die oben abgebildete Briefmarke zu 1 Mark von 1900 aus dem Deutschen Reich mit der Darstellung des Reichspostamtes in Berlin mit dem Aufdruck "MAROKKO" und dem Wert 1 Pesa und 15 Centimes.
Die so genannte "Marokko-Krise" endete letztlich mit der Aufteilung des Landes in eine französische und eine spanische Zone. In diesem spannungsgeladenen Umfeld spielt u.a. der Film "Der Wind und der Löwe" mit der wunderbaren Candice Bergen und dem unvergessenen Sean Connery.
Vergleichbare Ausgaben aus dieser Zeit gibt es auch für Deutsche Postämter in der Türkei (Levante) und in China (z.B. während des Boxeraufstands).

Dorianus
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Hundertwasser.jpg

Die Vereinten Nationen geben an Ihren drei Standorten New York (seit 1951), Genf (seit 1969) und Wien (seit 1979) eigene Briefmarken heraus. Im engeren Sinne sind es eigentlich sogenannte Dienstmarken, da sie offiziell für die Dienstpost der ansässigen Dienststellen verwendet werden.
In der Realität werden die Marken jedoch herausgegeben, um Thematiken die den Vereinten Nationen wichtige sind, publik zu machen und in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu rücken. Sicher lassen sich auch einige Devisen damit verdienen. Die Marken kann man über die Versandstellen der Behörden beziehen - oder vor Ort am Schalter. Frankaturgültig sind sie lediglich an den Standorten der Behörden - die Beförderung obliegt den "Gastgeberstaaten" USA, Schweiz und Österreich. Hierfür gibt es Verträge in der Zuständigkeit des Weltpostvereins. Die Auflagen der Marken bewegen sich aktuell im niedrigen sechsstelligen Bereich. Die Wertentwicklung im Handel ist eher unbedeutend. Die Marken werden, besonders im deutschsprachigen Raum - gern gesammelt. Jährlich gibt es aktuell acht bis zehn Ausgaben zu relevanten gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Themen.

Nun zur heutigen Marke:
Der Weltgipfel für soziale Entwicklung vom 6. bis zum 12. März 1995 in Kopenhagen befasste sich vorrangig mit der Armutsbekämpfung.
Alle drei oben genannten Behörden gaben zu diesem Anlass je eine Briefmarke mit Motiven des Malers Friedensreich Hundertwasser Regentag Dunkelbunt (bürgerlich Friedrich Strowasser) heraus. Die oben abgebildete Briefmarke der Vereinten Nationen Wien zu 14 Schilling zeigt das Gemälde "Die Denker".
Weitere Briefmarken mit Motiven von Hundertwasser erschienen bei den Vereinten Nationen bereits 1983 anlässlich des 35. Jahrestages der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte.
Ich mag die Marke wegen des farbenfrohen Erscheinungsbildes und der offenen Strukturen. Die Drucktechnik im kombinierten Stichtiefdruck lässt die Darstellung mit etwas Feingefühl auch mit den Fingern fühlen - das kann ich leider nur beschreiben und nicht darstellen ;-)
 

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