Angst
Wie wäre es,
ich trete hinaus
durch alle Türen,
vergesse die Angst
drin in Tagebuch
oder in einer Erinnerung.
Vielleicht an einem anderen Ort.
Oder überhaupt.
Ich lege sie besser
in meine Handtasche.
Da ließe sie sich kaum finden,
auch wenn ich sie mit mir
über alle Schwellen trage.
Doch die Schwelle im Kopf...

Lisa N.

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Kommentare (5)

Jutta

Liebe Lisa,

Über deine Angst habe ich gelesen, auch deine Antwort an Kristine.
Ich ahne, von welcher Angst du sprichst, denn vor vielen Jahren litt auch ich unter Angst. Allerdings stand meine Angst im Zusammenhang mit dem Nervenzusammenbruch, den ich erlitt. Die Angst verunsichert einem doch sehr stark und ich benötigte einige Zeit, bis ich mich davon befreien konnte. Natürlich schaffte ich das nicht alleine, sondern ich bekam Medikamente verordnet, das mir doch sehr half - ich betrachtete das Medikament stets als eine sog. Krücke, die es mir das "Gehen" ermöglichte. Sieben Jahre lang ging ich einmal pro Woche in die Therapie. Es war eine anstrengende Zeit, aber es lohnte sich wirklich.
Bei dir verstehe ich nicht, warum man nicht auch dir ein Medikament verordnet, denn solche Ängste sind bei älteren Menschen doch sehr verbreitet. Hast du einen Hausarzt??? Der müsste auch in der Lage sein, die ein Präparat zu verordnen.
Jedenfalls drücke ich dir ganz fest die Daumen, dass dir in absehbarer Zeit geholfen werden kann.

Sei herzlich gegrüsst  von
Jutta

Lisan

@Jutta  
Liebe Jutta ich danke dir für dein Interesse an meinem Schicksal. Als ich noch berufstätig war, war ich genötigt Medikamente zu nehmen und ich hatte auch eine Therapie gemacht. Als ich dann aber in Rente ging, ist eine immense Last von mir gefallen und es gab keine weitem Probleme, als nur bei dem Verlassen des Hauses. Ich habe überhaupt keine depressive Stimmung, ganz im Gegenteil und die Medikamente haben auch immer ihre Nebenwirkungen, die lehne ich einfach ab. Meine Situation ist etwas verzwickt, darüber möchte ich hier nicht sprechen und eigentlich wüsste ich eine Lösung für mein Problem, aber, aus Rücksicht auf andere Menschen in meinem Umfeld, ist das nicht möglich eine Entscheidung zu treffen. Ich habe leider in meinem ganzen Leben viel zu sehr auf meine Mitmenschen geachtet und viel viel weniger auf mich und ich kann es nicht anders. Da muss ich halt die Konsequenzen tragen😁. Es gibt schlimmere Schicksale auf der Welt . Naja, so lange dauert es auch nicht mehr und da haben wir es geschafft.😉
Sende dir liebe Grüße, Lisa
 

werderanerin

....ja, die "Schwelle im Kopf"... kann bei einer Phobie wohl die größte Hürde sein, denke ich mir zumindest, liebe Lisa und ich hoffe, dass du davon nicht betroffen bist...

Ich bin ein Mensch, der keine Angst kennt...es gab und gibt immer Wege für mich, ängstlich sein, würde vieles nur so unsagbar schwer machen.

Kristine

Lisan

@werderanerin  

 Liebe Kristine, falls ich einen richtigen Feind hätte, würde ich ihm aus ganzem Herzen wünschen, nie zu erfahren, was eine Panikattacke ist. Es gibt Ängste, die kommen nicht auf Katzenpfoten, leicht und langsam vorbei, sondern sie sind plötzlich da und krallen sich fest in dir und lassen dich nicht los. Da helfen keine guten Ratschläge, da hilft keine Logik und kein gesunder Menschenverstand. Sie ist da, die Angst.
 Ich leide seit sehr vielen Jahren an einer Agoraphobie. Bin zwar ein lebensbärender, immer fröhlicher Mensch, der gerne lacht die Familienmitglieder mit allerlei Unfug zum Lachen bringt, doch bitte keine Termine!!! Zwar habe ich mit diesem Ängsten früher auch immer Termine wahrgenommen, bin meine Arbeit nachgegangen, doch mit dem Alter, der Lebenssituation und so weiter, bin ich wieder irgendwie fest getackert an meine vier Wände. Ich bin zwar dadurch nicht unter einem permanenten Leidensdruck, nur meine Sehnsucht nach grünen und blühen ist manchmal richtig groß. Psychotherapie kriegst du wenn du noch arbeitsfähig bist, aber mit 83 nimmt dich keiner mehr in eine Sprechstunde auf. Wie gesagt, ich bin nicht depressiv, nehme mein Schicksal in Kauf, aber irgendwie denke ich immer, wer weiß, vielleicht geschieht ein Wunder und ich kriege mal wieder eine Wohnung mit zumindestens einen Baum vor dem Fenster😂. Früher hatten wir ein großes Haus, einen riesigen Garten, Weingarten und viel Natur ringsherum. Dann wollte das Schicksal meinem Sein einen anderen Sinn geben und nun bin ich eben da, wo ich nicht mehr so gerne bin. Aber es ist wie es ist und da hilft kein Jammern. Ich erzähle nur, um meine Gedichte verständlicher zu machen. Zur gleichen Zeit möchte ich mich entschuldigen, wenn da zu viele Fehler entstanden sind und ich auch nicht alles lesen kann und nicht antworten kann auf alles. Meine Augen sind in einem katastrophalen Zustand und jetzt schon der zweite Arzt verschreibt mir immer nur Tropfen und Salben und die versprochene Hornhauttransplantation wird immer noch aufgeschoben. Buchstaben und Ziffern sehe ich auch mit der Lupe nicht mehr, alles ist verschwommen und ich kann nur noch diktieren und mir vorlesen lassen. Die Bilder, dank der Farben, kann ich einigermaßen noch sehen, doch mit der Schrift ist es nicht mehr zu schaffen. Liebe Grüße und danke fürs reingucken und dann Kommentar. Lisa

werderanerin

Ach...liebe Lisa...lass dich einfach ganz doll in den Arm nehmen,  vielleicht hilft das ja ein ganz klein wenig.  🌻

Herzlichst und danke für deine unendliche Offenheit und wer weiß...manchmal kommt da noch etwas, was dein Leben auch außerhalb wieder schön macht...

Kristine 


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